Am 25. Mai weiht das Mecklenburgische Orgelmuseum Malchow die restaurierte Sauer-Orgel bei einem Tag der offenen Tür ein.
Über hundert Jahre ist sie alt, die elfte Orgel im Mecklenburgischen Orgelmuseum Malchow. 1907 baute sie die renommierte Firma Wilhelm Sauer aus Frankfurt an der Oder. Wenig später stellte man sie in der Kirche Warbende bei Neustrelitz auf. „Dieses Instrument war damals auf dem aktuellen Stand der Technik und ermöglichte ein Spiel auf höchstem Niveau“, sagt Friedrich Drese, Leiter des Orgelmuseums und Orgelsachverständiger. Die Warbender „Königin der Instrumente“ tat danach viele Jahre ihren Dienst, wurde aber nicht so gepflegt, wie es nötig gewesen wäre. „Spätestens nach der Wende war sie nicht mehr spielbar. Feuchtigkeit und Alterung hatten ihr Werk an ihr vollbracht. Zudem waren zahlreiche Pfeifen gestohlen worden“, berichtet Drese weiter. Die Kirchengemeinde in Warbende wollte die Orgel dann loswerden, weil sie plante, ihren Platz anderweitig zu nutzen. Die Teile holte Friedrich Drese ins Orgelmuseum und wollte das Instrument zunächst selbst wieder sachgerecht zusammensetzen. „Ich merkte aber schnell, dass das für mich zu viel wurde.“ Der Kultur- und Sportring Malchow (KSR) e. V., der Betreiber des Museums, beantragte und erhielt Fördermittel, um die Orgel gewerblich sanieren zu lassen. Leonhard Walz, Gönner des Museums aus Freudenstadt, übernahm den nötigen Eigenanteil. Die Firmen Arnold aus Plau und Scheffler aus Sieversdorf restaurierten die Warbender Orgel. Seitdem ist sie bereits einige Male probeweise erklungen. Doch „offiziell“ wird sie bei einem Museumsfest und Tag der offenen Tür am Nachmittag des 25. Mai eingeweiht werden. Dabei wird neben Friedrich Drese vor allem der Malchower Kantor Martin Hebert die Register ziehen.
Bei dem Fest sollen aber auch andere ältere Schätze gewürdigt werden, die nicht im Orgelmuseum stehen. „Wir möchten bei dieser Gelegenheit die Sonderausstellung zu den „Orgeljubilaren 2025“ in der Kirche eröffnen. Dort stellen wir dreizehn Orgeln vor, die in Mecklenburger Kirchen zu finden sind und in diesem Jahr runde Geburtstage feiern.“ Die älteste von diesen ist die in Russow, die 1700 entstand. Auch das Instrument in Bad Sülze, das 250 Jahre alt ist, und das in Bristow, das auf 150 Jahre zurückblickt, finden ihren Platz. Aus der Region ist die Orgel in Lexow vertreten, die vor 150 Jahren aufgestellt wurde. Mit dem Tag der offenen Tür, der 14 Uhr startet, möchten die Organisatoren um Friedrich Drese auch festlich begehen, dass die Sanierung des Pastoratsgebäudes auf dem Kloster weitgehend abgeschlossen ist, in dem sich ein Teil des Museums befindet. Im offiziellen Abschnitt der Feier zu Beginn werden neben Orgelmusik mehrere Grußworte zu hören sein. Danach sind alle Interessierten ins Pastoratsgebäude mit seinem Garten zu Kaffee, Kuchen und Gesprächen eingeladen. „Sicher können diejenigen, die selbst erfahren wollen, wie eine Orgel aufgebaut ist, auch an unserer Selbstbauorgel tätig werden. Dort fügt man vorgefertigte Teile zu einem Instrument zusammen. Wer geschickt ist, schafft das in dreißig Minuten“, sagt Friedrich Drese.
Zum Ablauf:
14 Uhr Klosterkirche Festveranstaltung mit Grußworten und Musik
Anschließend Besichtigungsmöglichkeit des Orgelhauses und des Gartens mit Kaffeetrinken