Als erstes Nationales Naturmonument sind die Ivenacker Eichen eine kultur- und naturhistorische Besonderheit. Sie gehören zu den ältesten Bäumen Deutschlands und besitzen eine besondere Symbolkraft. Die vermutlich ca. 1.000-jährigen Ivenacker Eichen sind Zeugen der im Mittelalter verbreiteten Landnutzungsform des Hude- (Hüte-) Waldes. Über die Jahrhunderte wurde das Vieh zum Weiden in die umliegenden Wälder getrieben. Durch das Abfressen von Aufwuchs konnten sich einige Bäume besonders gut entwickeln. So findet man in dem Hudewaldgebiet von 164 ha rund 240 Starkbäume, überwiegend Eichen. Die stärkste Eiche hat einen Durchmesser von 3,49 m, eine Höhe von 35,5 m und ein Holzvolumen von ca. 180 fm. Sie ist damit die stärkste und älteste lebende Eiche Deutschlands und wahrscheinlich auch Mitteleuropas.
Der Ivenacker Tiergarten ist im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet gelegen. Das Gebiet liegt 40 bis 50 Meter über NN in der flachwelligen Grundmoräne und wurde geologisch durch das Pommersche Stadium der Weichselvereisung geprägt. Bereits seit dem 17. Jahrhundert wird in Ivenack Damwild gehalten. Auf 70 Hektar leben ca. 100 Tiere. Weil sich Wild und Besucher im gleichen Gatter befinden, ist der Eindruck der freien Wildbahn weitgehend gewahrt. Das Areal beheimatet außerdem vier Wildpferde.
Seit 2017 bietet der barrierefreie, 620 Meter lange Baumkronenpfad einen Rundumblick über die Baumkronen der uralten Eichen und den Ivenacker See. Höhepunkt ist der 40 Meter hohe Aussichtsturm mit Fahrstuhl und Besucherplattformen.
Dank einer großzügigen Spende der Jost-Reinhold-Stiftung erstrahlt der Barockpavillon inmitten des Tiergartens seit Mai 2003 in neuem Glanz. Der Pavillon beherbergt eine interaktive Ausstellung, die den Besucher auf eine Reise durch die Lebenszeit der Eichen entführt.
Anprechpartner für Führungen mit dem Förster und waldpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche im Ivenacker Tiergarten ist Reinhard Schumacher (Mobil 0173 / 3012084).