Vielschichtig im wahrsten Wortsinn ist die Kunst des „Über-Malers“ Knut Bartsch: neben der tradierten Arbeit am Bild hat er eine besondere Arbeitsmethode entwickelt, um Entstehungsprozeß und Vielschichtigkeit seiner Malerei lebendig zu dokumentieren: Über seine Arbeiten legt er beidseitig bemalte, bezeichnete und beschriebene Acrylglasplatten. Somit übermalt er, ohne gleichzeitig das ursprüngliche Bild zu zerstören, und schlägt der alleskönnerischen Digitalwelt ein analoges Schnippchen.
Knut Bartsch lässt den Betrachter nachzeitig an der Entstehung seiner expressiven Bilder teilhaben. Auf diese faszinierende, bewegte Art etwa ist eine Serie fiktiver Portraits, das „Kollektiv der Brunnenbauer“ entstanden. Häufig entstehen Werkgruppen, deren Titel und Themen Spuren legen sollen zu inhaltlichen Bezügen.
Seit 1987 lebt der gebürtige Glauchauer in Berlin und Mecklenburg. Inspirationsquellen sind unter anderem atonale Musik und Mythologien. So ist Knut Bartsch Gründer der Gruppe „agoyeh“, deren Namensgeber eine afrikanischstämmige, dämonisch wirkende Orakelfigur ist. Schon deren Beschreibung ist ein Bild wert: Eine missgestaltete, affenähnliche aus schwarzem Ton, auf einem rotem Stuhl und geschmückt mit roten Schnüren sowie Federn, auf dem Kopf die Spitze eines Wurfspiesses, der eine Eidechse durchbohrt.
Knut Bartsch hat vielfach in der Region ausgestellt, so im Schliemann Museum Ankershagen und bei der MarktplatzCenterArt Neubrandenburg. 2017 beteiligte er sich mit einem Diptychon an der Landeskunstschau „formare“ des Künstlerbundes in Rostock.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.