Wer erst einmal die windige Wilhelmshöhe bei Penzlin „erklommen“ hat, wird mit einem Geheimnis belohnt: In ihrem 2600 Quadratmeter Zaubergarten zeigt Dorothee Rätsch feinfühlige Skulpturen – ein Refugium zum Kräftesammeln inmitten des freien Feldes. Die Bildhauerin versteht ihre Arbeiten als Sprachversuche über Befindlichkeiten und Wahrnehmungen im Hier und Jetzt. Das Liebespaar, die Sinnende, Mutter und Kind verzaubern die Atmosphäre dieses kleinen Parks noch mehr. Und wer den pittoresken Skulpturengarten kennt, weiß, wie sehr die Künstlerin es versteht, den Besucher in jedem grünen und blühenden Winkel mit ihren Werken freudig zu überraschen. Vielleicht auch, weil Dorothee Rätsch als ausgebildete Gärtnerin einen Sinn für kultivierte Natur und Arrangements darin hat. Und überall, wohin die zierliche Frau ihre auch schweren Schöpfungen transportiert, fügen sich diese in die dortigen Landschaften ein, als gehörten sie schon immer dazu: Sei es, dass sich eine „Hemdausziehende“ am Strand zum Dreier See für die Erfrischung bereit zu machen scheint, sei es eine träumende Plastik im Garten des Warener Haus ACHT. Das plastische Gestalten hat Dorothee Rätsch schon immer, auch während ihrer gärtnerischen Ausbildung, fasziniert. Und so besuchte sie neben ihrer täglichen Arbeit in der Landwirtschaft entsprechende Kurse sowie Kunst-Seminare an der Humboldt-Universität Berlin. Als Autodidaktin war Dorothee Rätsch dann sehr erfolgreich. Mitte der 1990er Jahre baute sie in Passentin das Freilichtmuseum Slawendorf auf. Freischaffend ist die Bildhauerin wieder seit 2000.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.