Die Bildhauerin strahlt eine in sich ruhende und wie gemeißelte Zufriedenheit aus, wie sie fast nur tägliches kreatives Arbeiten verschaffen kann. Jeden Tag muss Gertraud Wendlandt schaffen, sonst ist sie nicht glücklich. Ihr Atelier am Alt Schönauer Waldweg sowie den ausladenden Skulpturengarten bevölkern denn auch etliche Figuren. Vor allem Frauen sind es, unterschiedlichste Zustände, Haltungen und Wesenheiten verkörpernd: Die Unnahbare. Sich Anlehnende. Die Gespaltene.Die Liegende mit aufgestelltem Bein. Auch viele Gemälde und Grafiken fallen im Wohnbereich auf. Es sind die Werke von Künstlerfreunden wie Detlev Schwarz, Gabriele Schulz und Christine Pohl, die die Bildhauerin gegen Skulpturen eingetauscht hat. Genügsam, schlicht und doch voller Seele wirken die Betongüsse Gertraud Wendlands, die sie selbst fertigt. Diese Technik ist auch der Sparsamkeit geschuldet, waren Bronzegüsse zu DDR Zeiten aus Material-Mangel schwer zu bewerkstelligen und sind sie jetzt doch sehr kostenaufwändig. Die gebürtige Altentreptowerin hat ihr Handwerk in den 1970er Jahren bei Werner Stötzer an der Kunsthochschule Berlin Weißensee gelernt. Davor arbeitete sie im Malsaal des Friedrich-Wolf-Theaters Neustrelitz. Gertraud Wendlandts Figuren haben seither zahlreiche Ausstellungen bereichert, ob in der Kunstsammlung Neubrandenburg, der Klostergalerie Ribnitz Damgarten oder im Torhaus Wellingsbüttel in Hamburg. Gefragt sind ihre Werke demnächst auch in einer Ausstellung am Berliner Savignyplatz. Seit Mitte der 1990er Jahre lebt und arbeitet die Bildhauerin in dem kleinen abgeschiedenen Garten- und Atelierparadies am Dorfende von Alt Schönau.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.