Die Kunstform geometrischer Abstraktion und Konkreter Kunst prägten vor 100 Jahren vor allem Kasimir Malewitsch, Wassili Kandinski und später dann der belgische Maler Piet Mondrian. Form und Inhalt ließen sie in reiner Abstraktion verschmelzen. Das Minimalistische, Puristische reizt auch den >Neubrandenburger Bernd Kommnick. Seine geheimnisvolle, schwarze vierteilige Bodenplastik „Faltung“ gibt ein aktuelles Zeugnis davon bei der Landeskunstschau im Mittelschiff der Rostocker Nikolaikirche. Diese magische Arbeit einer sich vom Boden abhebenden Platte widmet er der Autonomie des Denkens im reformatorischen Sinne. Sie kann als betrachtet werden, den Luthers zugunsten einer mündigen Denkweise legte, indem er durch die Bibel-Übersetzung dem Wort die Priorität und damit freien Gedanken Chancen einräumte. Bernd Kommnick ist als gebürtiger Bützower Ur-Mecklenburger und wuchs auf Rügen auf. Ab 1971 in Neubrandeburg, lernte er Maschinenmonteur sowie Ingenieur und somit „Handfestes“, bevor er diese technischen Fähigkeiten endlich mit dem Künstlerischen verbinden konnte: Nämlich zunächst beim Malerei-Studium bei Dieter Goltzsche und Wolfgang Leber an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und danach freischaffend in Neubrandenburg. Sein großes Thema ist immer schon das Quadrat – variierend in Rasterbildern, streng in Schwarz oder Weiß und überraschend in Gelb, Rosa, Blau oder Orange, auch reliefartig übereinandergelegt. Durch seine arrangierte zwei-bis dreidimensionale Architekturmalerei experimentiert er mit räumlichen Wirkungen und Symmetrien, mit der Wirkung von Farben und Flächenanteilen. Auf diese unendlich variierbare Weise verleiht Komnick dem eher harmonischen Gebilde Quadrat Spannung und Vitalität. Auch die Materialien betreffend gilt dies: Seine Werke sind Holz- und Metallinstallationen, Papierarbeiten, aber auch audiovisuell.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.